Organische Wärmeträger werden im
Temperaturbereich von ca. -55 °C bis +400 °C als Heiz- und Kühlmedium
eingesetzt. Unter Abdichtungsaspekten lassen sich die Wärmeträgeröle in 4 Gruppen
einteilen:
- Wärmeträgeröle mit einem Dampfdruck <1 bar bei der
jeweiligen max. Vorlauftemperatur.
- Wärmeträgeröle mit einem Dampfdruck von 1 bis 3,5 bar bei der jeweiligen max.
Vorlauftemperatur.
- Das eutektische Gemisch aus 26,5 Gew.- % Biphenyl (Diphenyl) und 73,5
Gew.- % Diphenylether (Diphenyloxid), bekannt unter div. Handelsnamen wie z.B. Diphyl®,
Dowtherm®A, Gilotherm®DO, Santotherm® (Therminol®)
VP-1, Therm-S®300, Thermex®, mit einem Dampfdruck von ca.
11,1 bar bei der max. Vorlauftemperatur von 400 °C.
- Siliziumorganische Wärmeträger wie z.B. das Dimethylpolysiloxan Syltherm®
800, die
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zur Erhaltung ihrer Zusammensetzung unter
einem temperaturabhängigen Gleichgewichtsdruck stehen müssen (Syltherm 800:
13,7 bar bei 400 °C).
Allen Wärmeträgerölen gemeinsam ist ihre Empfindlichkeit gegen Sauerstoff, die bis zu
ca. 80 °C vernachlässigbar ist, sich aber ab ca. 100 °C mit jeder
Temperatursteigerung um 10 °C in etwa verdoppelt. Die oxidative Schädigung des
Oeles führt zum Viskositätsanstieg und letztlich zur Bildung von harten Rückständen.
Deshalb können Wärmeträgeröle nur bis zu Temperaturen von ca. 100 °C an der GLRD
mit einfachwirkenden GLRD abgedichtet werden. Bei höheren
Temperaturen an der GLRD ist, je nach Dampf- bzw. Gleichgewichtsdruck, entweder eine doppeltwirkende GLRD oder eine einfachwirkende GLRD mit Quench erforderlich. Als Quench- oder Sperrflüssigkeit dient kaltes Wärmeträgeröl, das über
einen gekühlten Thermosiphonbehälter umgewälzt wird. |