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Speisewasseraufbereitung

Der in Dampfkesselanlagen überwiegend verwendete Werkstoff ist Stahl, der von Wasser und Dampf angegriffen wird. Unter geeigneten Bedingungen führt dieser Angriff jedoch zu einer mit dem Stahluntergrund verwachsenen Schutzschicht, die eine Selbsthemmung des Korrosionsvorganges bewirkt. Das Speisewasser muß somit bestimmte Anforderungen erfüllen, um einen sicheren Betrieb dieser Anlagen zu ermöglichen. Bei der Konditionierung unterscheidet man in Abhängigkeit von den eingesetzten Mitteln im wesentlichen drei Arten der Wasseraufbereitung:

1. Konditionierung mit Alkalisierungsmitteln (alkalische Fahrweise) heißt: Betrieb mit Speisewasser und Kesselwasser, deren pH-Wert durch Alkalisierungsmittel angehoben ist.

2. Konditionierung mit Oxidationsmitteln (neutrale Fahrweise) heißt: Betrieb mit neutralem salzfreiem Speisewasser, dem als Oxidationsmittel Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid zugegeben ist.

3. Konditionierung mit Alkalisierungs- und Oxidationsmitteln (kombinierte Fahrweise, Kombifahrweise) heißt: Betrieb mit salzfreiem Speisewasser, dessen pH-Wert mit Ammoniak angehoben und dem zusätzlich Sauerstoff zudosiert wird. Weitere Einflußgrößen sind:

  • Bauart,
  • Betriebsüberdruck und
  • Bedingungen des Dampferzeugers.

Für salzfreies Speisewasser für Durch- und Umlaufkessel > 64 bar gelten die Bedingungen gemäß untenstehender Tabelle.

Die Anforderungen an das Kesselwasser bei salzfreiem bzw. jene bei salzhaltigem Speisewasser sind in den vorstehend genannten Vorschriften gleichfalls spezifiziert.

Auswirkungen auf die GLRD

  • salzfreies Speise-/Kesselwasser:

Mit fallendem pH-Wert, steigendem (O2-Gehalt und zunehmender Gleitgeschwindigkeit der Dichtung führen selektive Korrosions-/ Erosionseffekte an Gleitwerkstoffen aus nickel- und kobaltgebundenen Wolframkarbiden sowie metallimprägnierten Kohlegrafiten zu Lebensdauereinschränkungen. Abhilfe bringt der Einsatz von Siliziumkarbid und kunstharzimprägnierten Kohlen.

  • salzhaltiges Speise-/Kesselwasser:

Salzausfällungen im dichtungsnahen Bereich und im Gleitflächenbereich führen zu erhöhtem Verschleiß wie auch zu Leckagen durch bewegungseingeschränkte Dichtungen.

Für salzfreies Speisewasser für Durchlauf- und Umlaufkessel ³ 64 bar gelten folgende Richtwerte (Tabelle):

Literatur: 1) „Die kombinierte Ammoniak/Sauerstoff-Konditionierung des Wasserdampfkreislaufs von Blockanlagen mit Durchlaufdampferzeugern (Kombifahrweise KF)“ Der Maschinenschaden 53 (1980), Heft 6, S. 217/246. 2) „VGB-Richtlinien für Kesselspeisewasser, Kesselwasser und Dampf von Wasserrohrkesseln der Druckstufen ab 64 bar“ Ausgabe Oktober 1980. 3) TRD 611: Betrieb – Speisewasser