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Spannungsabbau

In Bauteilen können als Folge von ungleichmäßiger Abkühlung nach dem Gießen oder Schmieden, nach Wärmebehandlungen (Härten, Vergüten) oder nach Bearheitungsvorgängen wie Schweißen oder Löten, starker Zerspanung oder Kaltumformung Spannungen auftreten, die Formänderungen oder sogar Risse hervorrufen. Diese Spannungen werden vor der Fertigbearbeitung in der Regel durch Spannungsarmglühen abgebaut. Hierunter versteht man Glühen bei einer hinreichend hohen Temperatur (bei vergüteten Stählen, jedoch unterhalb der Anlaßtemperatur) mit anschließendem langsamen Abkühlen, so daß innere Spannungen ohne wesentliche Änderung der anderen Eigenschaften des Werkstoffes weitgehend abgebaut werden. Bei Stählen liegen die Glühtemperaturen zwischen 450 – 650 °C; bei Messing etwa bei 300 °C.

Einige austenitisch/ferritische Werkstoffe („Duplex-Stähle“) neigen in definierten Temperaturbereichen zur Versprödung durch Bildung von intermetallischen Verbindungen. Für eine richtige Wärmebehandlung ist deshalb eine genaue Werkstoffkenntnis erforderlich. Eine andere Art des Spannungsabbaus erfolgt bei geschrumpften Dichtungsteilen. Infolge der Kriechneigung der Werkstoffe finden aufgrund der Schrumpfspannungen Formveränderungen im Mikrobereich statt, die sich auf hochgenau bearbeitete Gleitflächen als schädliche Verwerfung auswirken können. Dieser Spannungsabbau erfolgt durch einfaches „Auslagern“ zwischen dem Zeitpunkt des Schrumpfens und der Fertigbearbeitung der Gleitfläche. In der Regel genügen hier 48 Stunden.