„Fortschreitender Materialverlust aus der Oberfläche eines festen Korpers, hervorgerufen durch mechanische Ursachen, d. h. Kontakt und Relativbewegung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers.“ (DIN 50 320, Dezember 1979). Bei GLRD tritt Verschleiß an den Gleitflächen, an den Elementen der Drehmomentübertragung und an dynamisch belasteten Nebendichtungen auf. Bei der Beurteilung des Verschleißes von Gleit- und Gegenring muß stets das abzudichtende Medium mit berücksichtigt werden. Während der Einlaufzeit einer GLRD tritt erhöhter Gleitflächenverschleiß auf, der sog. Einlaufverschleiß. Dieser wird durch das gegenseitige Anpassen der Gleitflächen unter Betriebsbedingungen hervorgerufen. Bei dem durch Misch- und Grenzreibung Reibungsarten verursachten Gleitflächenverschleiß haben die Gleitflächen ein gleichmäßiges Aussehen; die Leckrate ist minimal. Beim Abrasionsverschleiß wird der weichere Gleitwerkstoff durch in den Dichtspalt eingedrungene Festkörper verschlissen. Ferner können die Kanten von Wärmespannungsrissen stark abrasiv wirken. Kristalline Festkörper können – in den weicheren Werkstoff eingelagert – den härteren Werkstoff verschleißen. Die Gleitflächen zeigen bei dieser Art des Verschleißes starke Riefen. Der Adhäsionsverschleiß wird durch Trockenlauf begünstigt.

 

Adhäsionsverschleiß am Gleitring (REM-Aufnahme) 

 

Verschleiß am Gleitring (Chromguß) durch Feststoffe im Dichtspalt

I

Infolge der Adhäsionskräfte werden lokal die zulässigen Scherspannungen überschritten; Material wird flächig aus dem Werkstoff herausgelöst. Der Deformationsverschleiß, gekennzeichnet durch ein ungleichmäßiges Laufbild, ist die Folge von Gleitflächenverwerfungen. Beim Strahlverschleiß (Erosion) wird infolge hoher Strömungsgeschwindigkeiten Material aus den Dichtringen herausgewaschen. Kavitationsverschleiß tritt im Außenbereich des Dichtspaltes auf. Bei hohen Geschwindigkeiten kann lokal der Verdampfungsdruck erreicht werden. Die dabei erzeugten Dampfbiasen werden bei höherem Druck komprimiert die entstehenden Schläge bewirken ein schwammartiges Schadensbild.

 

Verschleißrate eines Kohle-Gegenringes in Abhängigkeit der Laufzeit 

 

Erosions- und Kavitationsverschleiß am Gleitring

Der Wellenverschleiß unter Runddichtringen wird durch axiale Bewegungen des Runddichtringes in Verbindung mit Schmutzteilchen, die sich im Keilspalt zwischen Runddichtring und Welle festsetzen bzw. in den Runddichtring einbetten, verursacht. Zum Verschleiß an der Drehmomenteinleitung s. Ausschlagen.